Der Malawisee an der Bucht der Halbinsel Cape Maclear ist ein Fische-Paradies. Für die Touristen, die Seeadler, die local Fishermen aber auch für die Fische selbst. Denn hier hat Malawi einen wichtigen Wassernationalpark mit streng regelemtierten Fischereiregeln eingerichtet.
Einen ganzen Tag sind wir mit einem der lokalen Guides auf dem Wasser unterwegs. Die Boote gehören der örtlichen Association. Insgesamt 54 Guides gibt es in Chembe, die sich abwechseln, damit jeder an den Touristen verdienen kann. Wir fahren zum Otterpoint. Hier soll es noch gelegentlich Otter geben, aber, so Captain Symon, sie seien Scheu und würden sich wegen der Boote andere Plätze suchen. Dann geht es in Richtung der vorgelagerten Insel zum Schnorcheln. Die Vielfalt an Arten und Farben der Fische übertrifft noch einmal deutlich die ohnehin schon beeindruckenden Schnorchel-Erlebnisse am Tanganyikasee. Mit etwas Brot werden die Fische angelockt. Captain Symon kann mit etwas Brot die Fische auch mit der Hand fangen. Ich scheitere, bin nicht schnell genug.











Mit einem langgegangenem Pfiff und einem schnellen Wurf des vorbereiteten Fischs lockt Captain Symon auch die Seeadler an. Mit mächtigen Schwingen legen sie sich in die Kurve, gleiten über das Wasser und holen sich den Fisch aus dem Wasser. Blöd nur, wenn man zu langsam ist. Denn plötzlich taucht ein Hammerkopf auf und stielt den Fisch. Ein rasanter Luftkampf beginnt. Stärke gegen Gerissenheit. Adler gegen Hammerkopf. Beide holen sich Verstärkung und so geht es zwei gegen zwei in die nächste Runde. Ob am Ende noch ein Bissen übrig war, konnten wir nicht erkennen. So plädieren wir für ein Unentschieden.





In Chembe, dem kleinen Fischerdorf mit dem schönen Strand an dem wir campen, gibt es ein gutes Gleichgewicht zwischen Tourismus und den einheimischen Fischern. Die Grundstücke am See werden noch zu wesentlichen Teilen von den Fischern genutzt. Meterlange schlanke Trockengestelle reihen sich zu Dutzenden nebeneinander. Dazwischen schmiegt sich die eine oder andere Lodge an den Strand. Auch die Fischer profitieren von den Einnahmen aus dem Tourismus. So findet man in Chembe heute fast ausschließlich gut gemauerte Häuser anstelle der alten Fischerlehmhütten. Um zum Eaglenest zu kommen, müssen wir einmal durch das Dorf fahren. Wie immer fühlt es sich so an, als würden wir den Leuten durchs Wohnzimmer fahren, wenn wir mit unserem Landcruiser-Elefanten durch die engen Straßen kurven. Manches Haus ist gerade so groß wie unser Auto.

Unser Platz am Strand ist wunderschön. Wir sitzen mit den Füßen im Sand, einem kalten Bier in der Hand und genießen den Sonnenuntergang. Für das Abendessen haben wir am Strand zwei prächtige Exemplare Chambo gekauft und mit Knoblauch, Oregano und Thymian auf dem offenen Feuer gegrillt.
Unseren letzten Abend verbringen wir auf dem Katamaran: noch einmal Schnorcheln, noch einmal Seeadler beim jagen bewundern, noch einmal ein perfekter Sonnenuntergang auf dem schier unendlich großen Malawisee. Dann kommt der Abschied. Schon wieder einer, der schwer fällt.










2 Kommentare
Liebe Kirsten, Du siehst richtig glücklich aus, was mich bei den Bildern nicht wundert. Toller Blog ! Hoffentlich bleibst Du nicht in Afrika
Kirsten, du siehst auf einem Bild aus wie eine Meerjungfrau:-) Sehr schöne Eindrücke die ihr da vermittelt. Das euch der Abschied schwerfällt, kann ich gut nachvollziehen.
Ganz liebe Grüße
Heike