Der Liwonde Nationalpark an den Ufern des Shire gilt wieder als der schönste der malawischen Nationalparks. Der Tierreichtum überrascht dennoch.

Hunderte Wasserböcke, Impalas und Warzenschweine tummeln sich auf den großen Wiesen entlang des Flusses. Während unserer Kanutour auf dem Zambezi haben wir uns über eine Herde Wasserböcke mit 40 Tieren so gefreut – bislang hatten wir immer einzelne oder wenige Tiere in einer Gruppe entdecken können. Hier, im Liwondepark sind es unzählige Tiere. Auch von den scheuen Rappenantilopen werden wir verwöhnt. An einem Wasserloch versammeln sich zwei große Gruppen mit vielen Jungtieren. Elefanten ziehen ebenso zahlreich durch den Park – und durch unser Camp. Es sind so viele geworden, dass ein Teil der Tiere in den Nyika-Nationalpark umgesiedelt worden sind. Seit African Parks das Management übernommen hat, blüht der Park mit seinen reichen Weidegründen auf. Auch ein Rhino-Sancuary haben Sie eingerichtet. Rund 30 Tiere leben hier schon. Leider entdecken wir auf unserem eigentlich nicht erlaubten Abstecher ins Sanctuary keines. Der Bereich darf nur von den Rangern und den Safariautos der Mvuu-Lodge befahren werden, die die Konzession gekauft haben. So schicken uns britische Soldaten freundlich aber bestimmt mit der Aufforderung „no private cars“ wieder auf raus.

Abends treffen wir Greg, einen jungen Niederländer, der für African Parks arbeitet und am nächsten Tag bei einer Rhinoumsiedelung dabei sein darf. Es werden weitere Tiere aus dem Krüger Park erwartet. Es wird streng darauf geachtet, dass der Genpool ausreichend durchmischt wird. Die britischen Soldaten, die wir tagsüber getroffen haben, untertstützen die Umsiedlung und sind außerdem gegen Wilderei im Einsatz. Gefährlich wegen der Wilderer sei es für die Soldaten bislang nicht gewesen. Allerdings ist unlängst ein Mitglied der Truppe durch einen Elefanten zu Tode gekommen. Außerdem erfahren wir, dass sich African Parks vielleicht auch im Kafue NP in Zambia engagieren will. Das wäre eine gute Nachricht für die Natur in diesem gewaltigen Ökosystem.

Auch Löwen haben sie hier wieder angesiedelt, die wir zunächst friedlich dösend morgens unter einem Baum treffen. Dann scheint der Wunsch nach einem Frühstückssnack doch groß zu werden. Erst eine Löwin, dann eine Zweite und eine Dritte laufen direkt vor unserem Auto in Richtung Antilopen und Warzenschweine. Dann geht es schnell, Zack, Zack, und ein Warzenschwein ist Löwenfutter. Den Löwinnen zwei und drei ist es dann wohl doch zu heiß und sie kommen ohne zweites Frühstück wieder zurück und legen sich entspannt unter den Baum.

Auch bei unserem Bushmans Baobab-Camp müssen wir gar nicht in den Park fahren, um Wildtiere aus nächster Nähe zu beobachten. Während wir entspannt im Pool plantschen kommt eine Gruppe größer Kudus vorbei und futtert entspannt die Blätter vom Busch. Während das Nudelwasser kocht, knackt es zwischen den Bäumen: Elefanten fressen sich nur ein paar Meter von unserem Platz durch das Gebüsch. Und wie selbstverständlich spazieren Wasserböcke und Impalas vor dem Aussichtsdeck vorbei.