Etwas schwermütig verabschieden wir uns vom schönen South Luangwa und dem Wildlife Camp. Von Mfuwe aus geht es über die Grenzstadt Chipata nach Malawi. +++ Hinter Mfuwe halten wir noch an den Werkstätten von Tribal Textiles, die es mit ihren modernen Ethnodesigns sogar in das Hochglanzmagazin “Wallpaper” gebracht haben. +++ Die Straßenführung aus der Luangwa-Region ist anscheinend ganz auf die Fly-In-Gäste ausgelegt und führt geradewegs zum lokalen Flugfeld. Für die Autotouristen weist ein großes Schild auf eine holprige Piste entlang des Zauns. Echt jetzt? Haben wir eine unscheinbare Abzweigung verpasst? +++ in der Grenzstadt Chipata geben wir die restlichen Kwachas für Diesel und Propangas aus, für das wir mit Hilfe eines Locals auf eine versteckte Hinterhofhalle geführt werden. Von alleine hätten wir das nie gefunden! +++ Der größte Grenzübergang nach Malawi ist eher unscheinbar: es fehlen die üblichen, endlosen LKW-Reihen. Die Ausreise aus Sambia geht zügig: ausstempeln, Zollpapier des Autos abgeben und den aufdringlichen Geldwechslern widerstehen. Die Einreise auf der malawischen Seite ist freundlich und wirkt strukturiert. Ist allerdings auch sehr langsam und bei allen Schritten ist ein junger Kerl zur Stelle, um uns mit einer Mischung aus Beharrlichkeit und Zurückhaltung durch den Formalitäten-Dschungel führt. Was bei uns dann die Frage nach dem Tipp auslöst: Dollar? Euro? Keine malawischen Kwachas dabei? Wieviel? Zum Glück hilft uns das Wechselgeld, das wir in Kwachas bekommen und weitergeben und das anscheinend angemessen ist. Nach guten 2 Stunden Grenzformalitäten sind wir in Malawi. Auf nach Lilongwe, auf zum Geldautomaten! +++ Nach gut 100 Kilometern erreichen wir die moderne Gateway Mall von Lilongwe. Zunächst Geld holen: nicht so einfach wie gedacht, denn viele Automaten geben nichts aus. Dann endlich: mit der richtigen Kombination aus Karte, Bank, Account und Betrag bekommen wir Geld. Bündelweise, denn der größte Schein ist 2000 Kwacha, trotz Inflation, was umgerechnet gerade 2,44 € sind! Als nächstes Einkaufen. Allerdings ist die Mall seltsam leer und still – Muttertag in Malawi. Aber der große Shoprite hat noch knappe 45 Minuten geöffnet und erstrahlt auch bereits in voller Weihnachtsdeko! Ein paar Preise: riesiges Rumpsteak: 3.000 Kwacha, ein Stück Parmesan: 9.000 Kwacha. An der Kasse: dreimal Stromausfall und leider funktionieren die Kartenleser nicht. Also nochmal zu den Automaten und bündelweise Scheine holen, damit wir unseren 150 € Einkauf in kleinen 2000 Kwacha zahlen können. +++ Als wir die Mall verlassen dämmert es bereits und leichter Regen setzt ein. Erschöpft erreichen wir das kleine Barefoot Safari Camp und gönnen uns Burger, Pommes und Bier an der Bar. Gefahrene Kilometer: 298

+++ Am nächsten Morgen sind die Regenwolken verzogen. Noch einmal ein Stopp in der Mall zum SIM-Kartenkauf und Geldholen (sicher ist sicher). +++ Über das 1500 m hochgelegene Dedza geht es entlang einer serpentinenreichen Strecke mit spektakulären Ausblicken hinab zum Cape Mclear am Malawisee. +++ Im weiten Einzugsgebiet von Lilongwe halten immer wieder Polizeikontrollen auf. An den meisten werden wir freundlich durchgewunken, ab und an der Führerschein und die Versicherung kontrolliert. Nur zweimal haben wir Pech: bei einer illegalen, korruptionsgetriebenen Wegelagerei müssen wir 20 $ zahlen, weil unsere Warnwesten nicht über den Sitzen hängen und nur wenige Kilometer weiter gibt es die gesetzlich legitimierte Wegelagerei in Form einer Radarfalle: 10.000 Kwacha (in etwa ein Stück Parmesan im Shoprite). Zweimal Pech, der erste Fall ist leider besonders ärgerlich und wir nehmen uns vor, das nächste Mal nicht so nachgiebig zu sein. +++ Der traumhafte Campsite von Chembe’s Eagle Nest entschädigt uns! +++ Gefahrene Kilometer: 230