Vor der Fahrt durch das Luangwatal warnt der Reiseführer: „Die Fahrstrecke stellt besondere Anforderungen an Erfahrung, Orientierungssinn und ein zuverlässiges Fahrzeug. Unterwegs auf der 330 km langen, einsamen und äußerst kläglich beschilderten Allradstrecke gibt es keine Versorgungsstellen oder Hilfe; die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 30-40 km/h.“ 250 Kilometer davon liegen vor uns. Entsprechend gewarnt starten wir früh im Buffalo Camp. Für heute nutzen wir die Ausfahrt zum Gate für einen ausführlichen Gamedrive – aber viel mehr als die nächtlichen Löwenspuren quer durch das Buffalo-Camp entdecken wir nicht. Um den North Luangwa Nationalpark zu verlassen, muss der Luangwa überquert werden. Jetzt, in der Trockenzeit, fahren wir durch die breite flache Furt. Der handbetrieben Ponton ist dann außer Betrieb. Wir übernachten am Fluss im Chipuka Community Campsite, verfaulenzen den Nachmittag, sitzen abends vor dem Feuer und fragen uns, wie der nächste Fahrtag wohl so werden wird.
Um es kurz zu machen: unspektakulär. Es ist eine schöne Strecke mit einigen Flussdurchfahrten. Weil aber kein Rinnsal fließt, ist die Strecke einfach zu befahren. Der Bequemlichkeit Willen schalten wir zweimal in den Allrad-Modus. Aber die Strecke ist sicher nach der Regenzeit eine andere Herausforderung. Auf dem Weg sind immer wieder Radfahrer unterwegs, wir fahren durch kleine Dörfer und durchqueren Wälder und Wildschutzgebiete. Einen Jugendlichen nehmen wir mit, der auf dem Weg zur Schule ist. Wir folgen der Empfehlung einer Reisebekanntschaft und fahren ins Chibembe-Camp zwischen dem Luambe Nationalpark und dem Nsefu-Sektor. Wir sind mal wieder die einzigen Gäste und die Caretaker freuen sich über Unterhaltung. Hier wird dann das Wetter aber richtig schlecht. Nach einem Sandsturm folgt ein heftiges Gewitter und Regen. Wir klappen unser Zelt wieder ein und fahren an einen Platz hinter einem Wirtschaftsgebäude und warten das Unwetter im Auto ab. Hier ist es windgeschützter. Außerdem stehen wir nicht mehr unter einem Baum. Der herunterkrachende Ast während des nächtlichen Gewitter in Ndole Bay ist uns noch zu gut in Erinnerung. Am nächsten Tag geht es dann über den Nsefu-Sektor weiter nach Mfuwe. Weil wir nicht 30 Dollar pro Person Parkfee für dem Nsefu-Sektor zahlen wollen, um die Strecke am Fluss zu fahren, nehmen wir die Transitstrecke. Einen kleinen Abstecher machen wir aber noch zu den Hotsprings im Herzen des Parks. Nach einer langen Fahrt durch Wälder und trockenen Busch eröffnet sich nahezu aus dem Nichts eine offene trockene Ebene, in deren Mitte es grün sprießt. Zebras und Pukus tummeln sich hier – und die wunderschönen Kronenkraniche. Die Hotsprings machen ihrem Namen alle Ehre. Sie sind WIRKLICH heiß. Mittags kommen wir im Wildlife Camp an. Begrüßt werden wir von Elefanten und Giraffen. Hier schlagen wir für die nächsten drei Tage unser Zelt auf. Gefahrene Kilometer: 284 in 3 Etappen
