Der Weg zurück aus dem Paradies am Tanganyikasee beginnt früh. Vor uns liegen wieder die 170 km Rumpelpiste und noch einmal 190 km Asphalt nach Kasama. Insgesamt sind wir achteinhalb Stunden unterwegs. +++ Vorbei an unzähligen kleinen Dörfern, bescheidene Landwirtschaft, herbeieilende winkende Kinder („hellooooo“, „sweetiiiiiiies“, „mooooney“) und immer wieder Radfahrer, die alleine oder in kleiner Gruppe und oft vollgepackt zwischen den Dörfern pendeln. +++ Kurz vor der Provinzhauptstadt Kasame durchfahren wir einen großen Samstags-Markt: Obst, Gemüse, Haushaltswaren, Kleidung, Werkzeug, Haarschnitte… alles wird direkt entlang der Hauptverbindungsstraße, die Sambias Norden von Ost nach West erschließt, angeboten. +++ In Kasama schlagen wir unser Dachzelt auf dem Parkplatz der kleinen Thorntree Lodge auf. Für eine Zwischenübernachtung reicht es völlig aus – wir wollen ja möglichst schnell zum Luangwa-Tal. gefahrene Kilometer: 361
Von Kasama geht es am nächsten Morgen auf der Old Great North Road weiter nach Süden. Nach 125 km verlassen wir die Asphaltstraße und durchqueren ein kleines idyllisches Tal, das mit seinen Wiesen, Bächen und Hügeln fast wie eine Almlandschaft aussieht. +++ Unser Ziel: die Kapishya Hot Springs Lodge. Zu ihr gehört auch das Buffalo Camp im North Luangwa National Park und wir wollen herausfinden, ob es dort eine Möglichkeit zu campen gibt. Denn: der Nordteil des Luangwa ist ein streng reglementiertes Schutzgebiet für Nashörner. Reguläre Campsites gibt es nur außerhalb und als Tagesbesucher darf man den Park nur auf einer langweiligen Transitstrecke durchqueren. Einzige Ausnahmen: ein exklusives 800 € Camp und das Buffalo Camp – leider nur Chalets und daher teurer als zelten. +++ Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns für zwei Übernachtungen mit Bushwalk und dafür, heute nicht weiterzufahren. Denn Kapishya Hot Springs ist ein kleiner Garten Eden: rund um die heiße Quelle wachsen tropische Pflanzen, in einem liebevoll gepflegten Garten wachsen Blumen, Orchideen, Erdbeeren…! Zu schade, um direkt wieder weiterzufahren. +++ Dennoch besuchen wir kurz noch das nahegelegene ehemalige Landgut von Stewart Gore-Browne: Shiwa Ngandu – in der Übersetzung „See der königlichen Krokodile“. 1920 hatte sich der exzentrische Entdecker an diesem schönen Flecken Erde ein alt-englisches Anwesen errichtet. Mit Uhrturm, Kapelle und Eukalyptus-Allee wirkt dieser Ort seltsam deplatziert in der sambischen Landschaft. +++ Den Nachmittag verbringen wir auf dem Campsite am Fluss und verarbeiten frisches Gemüse zu zwei großen Portionen Eintopf als Verpflegung für die nächsten Tage. +++ Gegen Abend halten wir es wie einst Stewart Gore-Browne: Ein Bad in den 37 Grad heißen Quellen und dazu ein Glas schottischen Whisky, cheers! +++ gefahrene Kilometer: 213