Viel Zeit während der drei Tage in dieser traumschönen Bucht verbringen wir auf dem in den See gebauten Deck, nicken, lesen, schauen auf die kongolesischen Berge oder Schnorcheln ein wenig im Wasser.
Lodge und Campsite haben wir für uns alleine – es sind keine anderen Gäste da. Mit Joshua, dem Manager, fahren wir zum Schnorcheln mit dem Boot raus. Schnorcheln im Tanganyikasee ist wie baden im Aquarium. Der sechstgrößte See der Welt ist etwa 12 Milliarden Jahre alt und bis zu 1400 Meter tief. Ein Sechstel aller Süßwasserreserven auf der Erde befinden sich in diesem See. Hier leben allein 250 Zichliden-Arten, fast alle davon sind endemisch. Zum Vergleich: In ganz Europa gibt es nur 200 verschiedene Fischarten insgesamt. Eigentlich wollten wir noch in den angrenzenden Sumbu-Nationalpark fahren, ein bißchen wandern, ein bißchen Gamdrive machen. Der Park wird seit zwei Jahren von der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft unterstützt. Wo immer sich die Frankfurter engagieren, kommt die Natur und die Parkinfrastruktur wieder auf die Beine, die durch Armut und Wilderei oft völlig am Boden liegt.

Wir sind faul und machen einen Boots-Gamedrive entlang der Küstenlinie. Hippos, Krokodile, Warzenschweine, Pukus und viele Vögel bekommen wir zu sehen. Die Elefanten, die sich ab und an wieder ans Ufer und in den See trauen, verstecken sich heute im Wald. Wir fahren einen Strand entlang, in dem die Fischer saisonale Dörfer für den Sardinenfang bauen und lernen einiges über die Politik und die Machtausübung der Chiefs. Im Nationalpark steht noch die Lodge des ersten und sehr verehrten zambischen Präsidenten, Kenneth Kaunda, und verfällt. Hierher hatte er internationale Gäste eingeladen. Aber die Natur holt sich Stück für Stück das Areal wieder.







Das schönste an der Ndole Bay sind aber die Sonnenaufgänge. Morgens um fünf sitzen wir im Sand und schauen diesem Farbspektakel zu. Nachdem wir in der ersten Nacht ein schweres Gewitter hatten, das uns zweimal ins Auto gezwungen hat, ist der Himmel und auch das Wasser wieder klarer. Das Gewitter indes war wirklich heftig. Ein armdicker Ast ist abgebrochen und hat eine ziemliche Beule in der Querstange unseres Dachzeltes hinterlassen.
Der Abschied aus diesem paradiesischen Flecken Erde fällt uns schwer. Wir wären gerne länger geblieben.

Ein Kommentar
Wow wie schön! Im Paradies die Seele baumeln lassen….es sei euch soooo gegönnt.
Es ist toll ein Stück an eurem Abenteuer teilhaben zu können.
Weiterhin noch viele tolle Momente!